Ursprüngliche http
Adresse: http://www2.pds-online.de/bt/presse/1995/06/19950614-003.htm Datum :
14.06.1995 |
Ex-Mandant Guntolf Herzberg: »Gregor Gysi war kein IM«Guntolf Herzberg, ein früherer Mandant von Gregor Gysi, hat mitgeteilt, daß er weiterhin zu seiner Erklärung steht, die er bereits im November 1992 in einem Brief an Gregor Gysi formuliert hat. Dieser Brief von Guntolf Herzberg hat folgenden Wortlaut:Lieber Gregor Gysi, wenn Sie wirklich eine »Ehrenerklärung« aus der ehemaligen DDR-Opposition brauchen, dann erkläre ich hiermit öffentlich, daß ich einen Grund habe, Sie nicht für den IM »Notar« zu halten. Beweis: als die Verdächtigungen gegen Sie begannen, habe ich zu meinen politischen Freunden gesagt: Wenn Gysi ein IM wäre, müßte dies aus meinen Stasi-Akten nachzuweisen sein. Ich hatte mit ihm in der Wohnung seiner Schwester ein delikates Gespräch (zu Ihrer Erinnerung: Ausreise mit einem langen Forderungskatalog meinerseits; zweitens: ich war auf der Spur eines angeblich im Weltkrieg verbrannten berühmten Gemäldes und wollte dessen Rückführung veranlassen). Er wäre ein schlechter IM, wenn er dies Gespräch nicht weitergemeldet hätte. Als ich im September/Oktober meine ordnungsgemäß archivierten und höchstwahrscheinlich vollständigen Akten gelesen habe, fand ich - wie erwartet - über dieses Gespräch vom 26.11.83 keine Hinweise. Wohl aber eine kurze Notiz, als ich (nach meinem Kalendereintrag am 20.9.84) zu einem weiteren Gespräch in Ihr Büro kam. Ich habe das Aktenlesen abgeschlossen und mir über diese Notiz - leider - keine Aufzeichnung gemacht. Erinnerlich ist mir eine Formulierung wie »... bei dem operativ bekannten RA Gysi«, es könnte auch ähnlich geheißen haben, sinngemäß jedenfalls nur so. Fazit: Als IM hätten Sie das Gespräch vom Nov. 83 weitermelden müssen. Die Erwähnung des Besuches vom Sept. 84 in Ihrer Anwaltspraxis in meinen Akten interpretiere ich nicht als eine Information von Ihnen... Sie sehen, lieber Gregor Gysi, viel kann ich zu Ihrer »Entlastung« nicht tun. Was ich hier schildere, können Sie öffentlich verwenden. Das Problem sind nicht Sie, sondern die Verstrickten, die in Ihrer Partei (wie in anderen auch) sich nach wie vor befinden. Ich wünsche Ihnen viel Kraft Guntolf Herzberg |
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